Allgemein

Die immer dichter werdende Bauweise, hoch wärmegedämmte Fassaden und Fenster mit minimaler Luftdurchlässigkeit sorgen in modernen Gebäuden für eine hervorragende Wärmedämmung. Dadurch wird jedoch der natürliche Luftaustausch weitgehend unterbunden. Die Folge sind häufig erhöhte Feuchtigkeit, schlechte Raumluft und Schimmelbildung.

 

Luftfeuchtigkeit 

Ob sich Menschen in Wohnräumen wohl fühlen, hängt ganz entscheidend vom Grad der Luftfeuchtigkeit ab. Eine relative Luftfeuchte zwischen 40 bis 60 Prozent gilt dabei als optimal für das Atmungssystem. Abweichungen davon, zumeist durch zu hohe Luftfeuchtigkeit, können der Gesundheit schaden und die Bausubstanz beeinträchtigen. Vor allem menschliche Aktivität wie Atmung, Waschen und Duschen sorgen für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. So werden beispielsweise in einem Vier-Personen-Haushalt täglich 6-12 kg Wasserdampf freigesetzt. Wenn die Luftfeuchtigkeit stark ansteigt, schlägt sich vor allem auf kühlen Oberflächen Kondensat nieder. Das bildet den Nährboden für Pilze und begünstigt die Vermehrung von Bakterien. Im schlimmsten Fall werden die Wohnräume von Schimmel befallen.

 

 

Richtiges Lüften

Kalte Luft enthält weniger Feuchtigkeit als warme Luft. Deshalb kann kalte, trockene Luft besonders gut Feuchtigkeit aufnehmen, wenn sie sich erwärmt. Frische, sauerstoffreiche Luft von draußen, erwärmt sich in der kalten Jahreszeit auch viel schneller als die verbrauchte Luft des Raumes. Dieser Effekt wird beim Lüften genutzt. Um dabei die energetischen Verluste zu minimieren und die feuchten Räume des Hauses trotzdem mit ausreichend frischer Luft zu versorgen, muss der Luftwechsel 2 mal pro Tag für ca. 5-15 Minuten stattfinden können. Wir raten Ihnen, die Räume, oder wenn möglich ein Stockwerk, längs oder quer zu lüften. In Räumen, in denen sich die meisten Personen aufhalten, gekocht oder geduscht wird, muss der Intervall erhöht werden.

Kippen ist nicht Lüften! Bei einem dauerhaft gekippten Fenster treffen warme und kalte Luft in den Ecken der Fensterlaibung aufeinander und die Gefahr der Schimmelbildung erhöht sich.

Keine Angst, bei richtigem Lüften geht viel weniger Wärme verloren als Sie womöglich denken, denn die meiste Wärme wird nicht in der Raumluft gespeichert, sondern in den Wänden, Böden, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Zusätzlich wird trockene Luft für den Menschen als wärmer empfunden als feuchte Luft.

Im Sommer empfiehlt sich der frühe Morgen und späte Abend zum Lüften. Wichtig hierbei, umso größer die Temperaturdifferenz zwischen beiden Atmosphären, umso wirksamer ist lüften!